Wie aus der Überschrift ja schon zu entnehmen ist, wurde der HCV im Januar 1938 ins Leben gerufen. Initiator der Gründung war der damalige Bürgermeister Jakob Koch.

Zum einen gab es in den umliegenden Gemeinden Budenheim und Ingelheim Fastnachts-vereine und zum anderen wurde in Mainz der MCV im Jahr 1938 genau 100 Jahre alt, was sehr groß gefeiert wurde, und sicher auch dazu beitrug, in Heidesheim ebenfalls einen Fastnachtsverein ins Leben zu rufen.

Vom Gründungstag im Januar blieb aus organisatorischen Gründen ja nicht mehr sehr viel Zeit bis Aschermittwoch, so dass im Jahr 1938 nur zwei Kreppelkaffee’s veranstaltet wurden.

Aber im Jahr 1939 ging es dann in die Vollen. Im Saalbau Schönborner Hof wurden zwei Sitzungen abgehalten, in der Rheinterrasse Hildegard am Heidenfahrt, bei Mitglied Hans Spengler, wurden Kreppelkaffee’s mit närrischem Programm veranstaltet. Der Eintrittspreis zum Kreppelkaffee am 29. Januar 1939 betrug auf nummerierten Plätzen 0,80 RM und auf nicht nummerierten Plätzen 0,50 RM. In Anzeigen im Amtsblatt forderte man die Bevölkerung auf, am Fastnacht-Sonntag beim Corso ab 14:11 Uhr dabei zu sein und die Häuser fastnachtlich zu schmücken. Von den damaligen Aktiven ist heute niemand mehr unter uns.


Nach 2-jährigem Bestehen war dann schon wieder Schluss, denn mit Ausbruch des Krieges durften keine Veranstaltungen mehr stattfinden. Es dauerte bis November 1948 als sich der Verein neu formierte und dann sofort im Jahr 1949 das 11-jährige Jubiläum feiern konnte. Bedingt durch die Kriegszeit bestand wohl ein Nachholbedarf von Fastnacht, denn aus Überlieferungen ist bekannt, dass in der nachfolgenden Zeit rauschende Sitzungen und Bälle abgehalten wurden. Alle Mainzer Fastnachtsgrößen wie Dr. Willi Scheu, Dr. Friedel Panitz, Rolf Braun, Willi Lamneck, Norbert Roth, Theo Stuppert und die Mainzer Hofsänger standen auf der Bühne des HCV. Frau Ellen Friese, lange Jahre die Sängerin der Mainzer Fastnacht, begann ihre Karriere in Heidesheim. Natürlich waren auch die Heidesheimer Redner, so der langjährige „Chef des Protokolls“ Josef Hanselmann, „der Fremdenführer“ Josef Sänger, „die Bäwwel von der Palz“ Bernhard Becker, um nur einige zu nennen, Garanten des Erfolgs.


Nach der Campagne 1970 kam wohl die schwerste Zeit auf den Verein zu. Der Saal im Schönborner Hof wurde zu Wohnungen umfunktioniert und eine Ausweichmöglichkeit gab es für den HCV nicht. Im Jahr 1976 wurde der Schönborner Hof Eigentum der Gemeinde und nach Renovierungsarbeiten wurde 1977 wieder eine Sitzung abgehalten. Dass dies möglich war, ist in erster Linie Hans Winter und Klaus Dietrich zu verdanken. Sie hielten den Verein auch in dieser Ruhephase am Leben und initiierten den Neubeginn mit vielen jungen Leuten. Seit 1978 wird jeweils zum 11.11. die „Närrische Weinprobe“ durchgeführt. Beim Burggartenfest sowie mit einem Wagen zum Erntedankfest sind wir ebenfalls vertreten und so auch im Jahr über aktiv.


1977 beim Neubeginn hatte der Verein 52 Mitglieder, heute sind es rund 4 mal so viel. Überhaupt ist zu sagen, dass stets sehr kontinuierlich gearbeitet wurde. Es gab seit Gründung unseres Vereins nur fünf erste Vorsitzende und acht Sitzungspräsidenten. Eine ganze Reihe der Aktiven sind Mitglieder der zweiten und dritten Generation. Aber auch das muss festgehalten werden. Wie in vielen anderen Vereinen fehlt es an jugendlichenn Nachforgern, auch wenn sich das in den letzten 2 – 3 Jahren etwas gebessert hat. Nichts desto trotz werden wir im diesem Jahr unser 80-jähriges Jubiläum feiern.


Unsere Vorsitzenden und Sitzungspräsidenten

1. Vorsitzender

1938 – 1939 Josef Rump

1947 – 1954 Josef Köhrer

1954 – 1969 Hans Appel

1969 – 2005 Hans Winter

2005 – 2019 Rainer Sänger

seit 2019 Stephan Schmidt

Sitzungspräsident

1938 – 1939 Josef Rump

1948 – 1961 Peter Schreeb

1962 – 1979 Bernhard Becker

1980 – 1997 Edgar Drisch

1998 – 2007 Rainer Sänger

2008 – 2011 Peter Winter

2012 – 2013 Rainer Sänger

seit 2014 Stephan Schmidt